- Harmonien (I-IV-V und ein paar Doppeldominanten),
- Begleitmuster (Stride!),
- Formen (A-A', A-B-A)
- und Rhythmus ("Standard-Ragtime-Synkopierungen").
... aber danach habe ich Lust auf mehr bekommen! Nächste Melodieidee? Statt der diatonischen Tonleiter eine chromatische! Wieder habe ich sie synkopisch zerlegt:
Und dann habe ich mich ans Klavier gesetzt und wollte ein wenig herumprobieren, wie's weitergehen könnte. Ich wollte eigentlich im Bass "ganz gerade" mit einem tiefen c fortsetzen – aber ich war zu tapsig und bin auf's e neben dem f gerutscht: Und so ist die nachfolgende Bass- und Melodieführung entstanden:
Wegen des "Unfalls mit dem e" hat der Ragtime auch seinen Namen bekommen: Accidental Rag. Erst später ist mir aufgefallen, dass das Notenbild wegen der chromatischen Tonleitern auch ziemlich voll mit Vorzeichen ist, die auf englisch "accidentals" heißen, sodass der Name auch deshalb passt!
Eine einfache Überleitung moduliert für's zweite Thema nach A-Dur:
Als zweites Thema hat der Ragtime eines bekommen, dass nicht steigt und fällt, sondern fällt und steigt (Basslauf). Wegen der A-Dur versteige ich mich hier sogar zu einem fisis mit Doppelkreuz ... das könnte man mit etwas mehr Auflösungszeichen auch als g notieren, aber so ist es formal korrekt:
Das Thema wird in der Wiederholung leicht variiert, wobei man nicht an Weichheit verlieren darf. Danach folgt wieder das erste Thema, das dann aber ohne Wiederholung ziemlich schnell in eine Coda mündet, die den alten Trick der Dreifachwiederholung am Ende herauszieht (den's zumindest bei Mozart schon gibt) und dann ganz schnell endet.
Den ganzen Ragtime kann man sich hier herunterladen:
- Als PDF
- Als MIDI. Leider ist das MIDI-File zu "grob": Da muss man mehr an Gesanglichkeit reinstecken.
- ... und nun gibt's auch eine Aufnahme davon auf youtube – ich habe ihn des Vergnügens halber auf einer Kirchenorgel gespielt. Die Aufnahme ist allerdings nur als "Demo" zu verstehen, d.h. sie hat eher minimale Qualität:
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