Mittwoch, 24. Dezember 2014

Eine romantische Komposition für Violine und Orgel/Klavier

Kaum Postings in diesem Blog – und der Grund ist tatsächlich, dass die letzten zwei Monate voll waren von musikalischer Betätigung: Für unser Chorkonzert habe ich eine ganze Reihe von Streichersätzen und Flötenstimmen geschrieben. Unter anderem war dabei auch "Panis Angelicus" von César Franck, das ich für drei Singstimmen (Alt-Solo, zweite Hälfte dann mit Tenor- und Bass-Solo) eingerichtet habe ... und als wir dann im Chor noch die "Cantique de Jean Racine" von Gabriel Fauré gesungen habe, habe ich die extrem ohrwurm-tauglichen Akkorde dieser Epoche nicht mehr aus meinem Kopf gebracht ...

... und hab dann endlich vorgestern ein richtig romantisches Stück für Geige und Orgel verfasst, das sich in diesem Stil bewegt. Hier ist die Partitur - Klick auf die Noten lädt ein PDF:
Download-Links:
Wir – meine Tochter und ich – haben es heute vormittag mit der Orgel ausprobiert (und werden es dann am Ende der Christmette auch spielen), und dabei hat sich herausgestellt, dass überhaupt kein Registerwechsel nötig ist: Die Orgel-Solo-Stellen sind durch ihre Höhenlage klar herausgehoben, während dieselben Register bei den ein wenig tieferen und vor allem i.w. sext-losen Begleitteilen angenehm zurücktreten. Einzig die Basstimme habe ich mit einem zusätzlichen 8'-Register ein wenig mehr hervorgehoben.

Mittwoch, 29. Oktober 2014

"hmm_ShowRanges" - ein Noteworthy-Composer-2-User-Tool zum Überprüfen von Tonumfängen

Inhaltsübersicht

  1.   Überblick
  2.   Beispiel 1
  3.   Beispiel 2
  4.   Regeln für Bereichsakkorde
  5.   Beispiel 3
  6.   Beispiel 4

Überblick


Ich habe ein kleines Werkzeug ("User Tool", in Noteworthy-Nomenklatur) erstellt, das prüft, ob Noten in einem System vorgegebene Tonumfänge überschreiten. Ich hätte das schon vor Jahren schreiben sollen, weil es beim Prüfen von Chor- und anderen Arrangements enorm hilft. Aus irgendeinem Grund habe ich bis vorgestern gewartet, um mir (die wenigen nötigen Stücke von) PHP beizubringen und mich auf die kleinen Algorithmen zu konzentrieren ...

Natürlich verwende ich in dem Programm vorhandene Ideen und Programme – ich stand sozusagen "auf den Schultern von Riesen": Die Idee für das Tool ist schon grob im adp_Ranges-Skript aus dem "NWC2 User Tool Starter Kit" verwirklicht; in meinem Code baue ich auf Noteworthys nwc2clips-PHP-Bibliothek auf: Besten Dank an die jeweiligen Autoren!

Mein Tool kann hier als ZIP-Datei heruntergeladen werden. Es erfordert die vorherige Installation des "NWC2 User Tool Starter Kit", das man hier finden kann. Zur Installation des Tools bitte die Noteworthy-Dokumentation konsultieren!

Im folgenden gebe ich einen kurzen Überblick, wie man das Tool verwendet. Alle folgenden Beispiele verwenden eine ziemlich sinnfreie Melodie, die zu allem Überfluss (nein: um Eigenschaften des Tools zu zeigen) auch noch mittendrin einen Bassschlüssel sowie am Ende komische Akkorde enthält:

Beispiel 1


Im einfachsten Fall will man alle Noten außerhalb eines bestimmten Bereichs markieren – etwa jene, die außerhalb des Stimmumfangs eines Sängers oder einer Chorstimme liegen.
Die folgenden Schritte zeigen, wie man das prüft:
  1. Man schreibt ganz am Anfang des Systems einen "Bereichsakkord" (oder "Tomumfangsakkord") – in diesem Beispiel einfach eine Oktav. In der Praxis wird man diese Bereichsakkorde mit "Visible: Never" versehen, aber hier habe ich ihn einmal sichtbar gelassen, um den Effekt der Prüfung zu zeigen:
  1. Als nächstes markiert man das ganze System ab dem Bereichsakkord:
  1. Und nun ruft man das Tool auf (Alt-F8, dann Tool auswählen und anklicken; wenn man es als letztes schon ausgeführt hat, dann reicht auch Alt-T E für "Tools → Repeat").
Hier sieht man das Ergebnis (nachdem man die Selektion aufgehoben hat): Alle Noten außerhalb der Oktav sind mit rot markiert, also so wie der "Bereichsakkord":
Der Bereichsakkord hat also einen Bereich beschrieben, innerhalb dessen die Noten nicht verändert werden. Dabei werden die Noten des Bereichsakkords noch zum Bereich gezählt, weil das bei Tomumfangsangaben – sowohl von Singstimmen wie auch von Instrumenten – so üblich ist. Alle Noten oberhalb des c" und unterhalb des c' werden markiert.

Wie man sehen kann, funktioniert das Tool auch bei Schlüsseln innerhalb der Notenzeile korrekt, und auch bei Akkorden mit Notenhälsen in beiden Richtungen (was intern etwas kompliziert ist ...).

Und mit Ctrl-Z (Undo) kann man all die Färbereien wieder zurücknehmen, sodass der nächste Ausdruck noch immer schwarz-weiß aus dem Drucker herauskommt!

Beispiel 2


Hier ist ein weiteres Beispiel, diesmal mit zwei Bereichen:
  • Der innere Bereich geht vom eingestrichenen e zum h'; er ist z.B. der Bereich, in dem man anstrengungslos spielen oder singen kann.
  • Der äußere Bereich, vom c' zum e", beschreibt z.B. den Gesamtbereich, den mit mit dem Instrument spielen kann. Sie sollen eine Art von Markierung erhalten.
Noten außerhalb dieser Bereiche sind überhaupt nicht spielbar und sollen anders markiert werden:
Hier ist das Ergebnis, nachdem alle Noten markiert wurden und das Tool ausgeführt wurde:
Man sieht, dass die Noten innerhalb des inneren Bereichs unverändert sind, die Noten innerhalb des äußeren Bereichs dreieckige, rosafarbene Notenköpfe erhalten, schließlich die Noten außerhalb der Bereiche runde rote Notenköpfe bekommen.

Regeln für Bereichsakkorde


Vor den weiteren zwei Beispielen fasse ich hier die Regeln für das Schreiben von Bereichsakkorden zusammen:
  • Ein Bereichsakkord muss eine gerade Anzahl von Noten enthalten.
  • Die zwei äußersten Noten (also die höchste und die tiefste) bestimmen der äußersten Bereich. Sie müssen daher gleichen Notenkopf und gleiche Farbe haben.
  • Wenn man diese äußersten Noten entfernt, gibt es wieder zwei äußerste, die nun den nächsten Bereich bestimmen. Daher müssen sie auch wieder gleichen Notenkopf und gleiche Farbe haben.
  • Und diese "Schalen von Bereichen" können nun so weitergehen (aber ich habe bisher höchstens drei ineinandergeschachtelte Bereiche benötigt).
  • Die tiefen Noten zweier Bereiche dürfen auch gleich sein (dazu kommt gleich ein Beispiel), die oberen allerdings nicht (weil der Algorithmus für das Finden der Bereiche sonst zu kompliziert wäre).
  • Bereichsakkorde können jede beliebige Sichtbarkeit ("Visibility") haben. Wie oben erwähnt, wird man sie in der Praxis unsichtbar machen ("Visibiliy: Never").
Wenn der erste Akkord in der Auswahl diese Bedingungen nicht erfüllt, dann macht Tool vermutlich "irgendwas": In manchen Fällen wird es den nächsten Akkord als Bereichsakkord zu interpretieren versuchen, vielleicht macht es aber auch was anderes ... die Fehlerbehandlung ist nicht sehr ausführlich. Mit Ctrl-Z ("Undo") kommt man aber immer zum vorherigen Zustand zurück!


Beispiel 3


Bereiche müssen, wie beschrieben, sauber "verschachtelt" sein (siehe aber Beispiel 4, was man tut, wenn das nicht so ist!), aber die untere Note zweier Bereiche kann dieselbe sein. Das ist für die Bereichsangaben einiger Instrumente wie Violine oder B-Klarinette sinnvoll, wo der tiefste mögliche Ton auch ein "bequemer" Ton ist. Im folgenden Beispiel beginnen innerer und äußerer Bereich beide beim c'. Wenn man den Bereichsakkord mit ganzen Noten darstellt, dann sieht man diese beiden Bereichsgrenzen auch schön nebeneinander (bei kleineren Notenwerten werden die Köpfe von Noteworthy übereinandergelegt). Zur Abwechslung ist der äußere Bereich hier giftgrün:
Und hier ist das Ergebnis nach Markierung aller Noten und Ausführung des Tools:

Beispiel 4


Manchmal muss man zu verschiedenen Zwecken mit ganz verschiedenen Bereichen prüfen. Ein Beispiel könnte die Prüfung einer Klarinettenstimme auf "Register" sein, zusätzlich zur übergreifenden Prüfung des Tonumfangs. Dazu kann man am Anfang des Systems mehrere Bereichsakkorde angeben – der, der als vorderster markiert wird, steuert die Bereichsprüfung. Ein Problem dabei wäre, dass mitmarkierte Bereichsakkorde (z.B. der zweite, wenn man mit dem ersten prüft) geändert werden – aber das Tool ist so nett, dass es Akkorde mit Sichtbarkeit "Never" nicht ändert. Hier sind zwei Prüfakkorde ...
... das Ergebnis, wenn man alle Noten auswählt, also mit dem ersten Akkord prüft (der zweite, unsichtbare, wird nicht verändert!), ...
... und das Ergebnis bei der Prüfung mit dem zweiten Akkord:

Das ist das Ende meiner Beschreibung des "hmm_ShowRanges"-User-Tools. Wenn es außer mir noch jemand hilft, würde mich das freuen!

Samstag, 26. Juli 2014

Kaiser/Gerlitz, Arrangieren und Instrumentieren: 2. Besetzungen 1 - Klassische Instrumentation

Nach längerer Zeit sind hier zwei weitere Lösungen für Instrumentationsaufgaben aus dem Kaiser/Gerlitz: Zuerst ein Mozart-Menuett, dann das Trio eines (anderen) Mozart-Menuetts.

Beim Menuett habe ich längere Zeit mit dem Soundfonts des Sonatina Symphony Orchstra gekämpft, bis ein (für Demo-Zwecke) akzeptabler Klang herausgekommen ist – ein Klick auf die Noten spielt das MP3 meiner Version.


Für das Trio aus KV 103, Nr.3 gibt es auch eine Orchstrierung von Mozart – entsprechenden Bammel hat man davor, das selber zu instrumentieren. Hier ist mein Ergebnis – wieder startet ein Klick auf die Noten eine MP3-Wiedergabe:


Der Vergleich mit Mozart ist z.B. anhand dieser Aufnahme möglich, wo das Trio von Minute 1:04 bis 1:45 erklingt.

Meine Beurteilung:
  • Meine Instrumentierung ist schwerfälliger, "wichtiger", "nicht so leichtfüßig". Nicht so gut.
  • Ich will zu viel "Action" – auch lange Liegetöne sind eine
  • Dass Holzbläser das "-ta-ta" einer Begleitung aufnehmen können, habe ich erst nach dem ersten Teil in der Musterlösung "gespickt". Im zweiten Teil hab ich's dann verwendet, allerdings noch etwas heftiger (dam-da-da-dam).
  • Das "Registerwechseln" ist noch nicht in meinem Repertoire: Hoch beginnen, die leisen Stellen eine Oktave tiefer nehmen ...
  • ... und beim Blick auf die Noten sehe ich das "versprengte" h' in den 2. Violinen (erster Takt der letzten Zeile): Nicht schön. Besser wäre eine ordentliche Auflösung zu einer c"-Achtel im nächsten Takt; der Rest kann dann so bleiben. Alternative:: g', weil die Oboen ja das h' schon spielen.
Nun ja. Beim nächsten Mal dann hoffentlich besser.

Sonntag, 13. Juli 2014

Heute begegnet mir Dein Wort, 2. Vertonung

Wie schon erwähnt, habe ich "Heute begegnet mir Dein Wort" von Gudrun Probul ein zweites Mal vertont – diesmal ohne Klavierbegleitung, im geraden Takt und mit vielen Septimen in den Akkorden.

Hier ist der Anfang des Stückes zu sehen, die MP3-Datei (zu hören beim Klick auf die Noten) ist nur "computerstimmig" – bis jetzt haben sich noch keine Aufführenden gefunden:


Hier sind die Dateien einzeln:

Kaiser/Gerlitz, Arrangieren und Instrumentieren: 2. Besetzungen 1 - Das musizierende Klassenzimmer

Das erste Kapitel im Kaiser/Gerlitz habe ich nun abgeschlossen, auch wenn ich nicht alle Übungen gemacht habe (aber zumindest einige mehr, als ich hier veröffentliche). Nun geht's in das nächste Thema, das ich eigentlich so richtig lernen muss: "Besetzungen", also Instrumentieren.

Orff-Instrumentarium interessiert mich gar nicht, daher habe ich mich gleich an den Abschnitt "Oder darf es etwas poppiger sein?" gewagt. Statt vom vorgebenen Pop-Klavier-Arrangement bin ich von meinem eigenen Arrangement ausgegangen und habe es, wie gefordert, der Reihe nach um
  • Keyboard (Aufgabe 11)
  • Saxophon (Aufgabe 12)
  • Backing Vocals (Aufgabe 13)
  • Bass (Aufgabe 14)
  • und zuletzt Drumset (Aufgabe 15)
erweitert. Eine MP3-Aufnahme liegt nur hinter den letzten Noten (oder kann hier angehört werden).

Aufgabe 11


Aufgabe 12


Aufgabe 13


Aufgabe 14


Aufgabe 15

Anklicken der folgenden Bilder öffent ein MP3.


Ganz nette Kaufhausmusik ...

Kaiser/Gerlitz, Arrangieren und Instrumentieren: 1. Am Anfang war der Rhythmus - Die Pop-Ballade

Der letzte Abschnitt im ersten Kapitel von Kaiser/Gerlitz ist überschrieben mit "Pop-Ballade". Hier sind meine Lösungen für die Aufgaben 32, 34 und 35. Klick auf die Noten lädt jeweils ein simples MP3-Rendering.

Bei der ersten Aufgabe ist eine reine Begleitstimme gefragt:


In der Aufgabe 34 soll diese Begleitung mit einer "beruhigten" Melodiestimme des Menuetts ein vollständiges Musikstück bilden:


Mindestens einen Fehler hat dieses Arrangement: Im Takt 4 bleibt es plötzlich hängen. Das ist im Kaiser/Gerlitz im Aufgabentext notiert – aber vielleicht habe ich ja auch das "usw.", das dort steht nicht ernst genug genommen. In der Musterlösung von Kaiser/Gerlitz ist übrigens das Viertel-d durch zwei Achtel g+d ersetzt ...

Zuletzt wird noch ein "komplexeres" Begleitmuster vorgeschlagen, das man zum vollständigen Stück ergänzen soll. Hier ist meine Lösung:


Allerdings meine ich, dass man in Wirklichkeit in der Wiederholung mehr Figurationen einsetzen sollte: Der Sechzehntel-Auftakt zur Wiederholung gibt eigentlich ein "Clayderman-Feeling" vor, das im Folgenden einzulösen wäre.

Michelle a cappella für SATB

Für unser Ensemble Klangfarben (Luise Dirnhirn, Rita König, Martin Baumann, Sepp Biesenberger) habe ich ein (vielleicht ein wenig verwegenes) Arrangement von "Michelle" geschrieben. Klick auf die folgenden Noten öffnet – aus Copyrightgründen – einen Ausschnitt einer Aufnahme mit dem Ensemble:


Wenn jemand an der ganzen Aufnahme oder den Noten des Arrangements interessiert ist, können wir sicher was arrangieren ...

Kaiser/Gerlitz, Arrangieren und Instrumentieren: 1. Am Anfang war der Rhythmus - Die "Neue Beule": Der Bossa Nova

Nach längerer Zeit habe ich wieder im Kaiser/Gerlitz weitergearbeitet. Hier sind meine Lösungen zu den Übungen 1.27 und 1.28: Menuett als Bossa, einmal mit nackter Begleitung, einmal als Arranger's Piano. Klick auf die Noten öffnet jeweils ein simples MP3-Rendering.


Das folgende voll-akkordige Arrangement war nicht so leicht, wie ich dachte: Das "closed voicing" oder, um beim deutschen Ausdruck zu bleiben, die enge Lage habe ich an manchen Stellen übersehen, was unerwartete "Löcher" im Klang erzeugt. Im folgenden Arrangement sind hoffentlich alle diese Löcher mit Terzen gestopft, mit Ausnahme der von Kaiser/Gerlitz "vorgegebenen Löcher" am jeweils ersten Schlag von Takt 2 und 3; das "Loch" im Takt 4 hab ich dann schon mit einer Terz auf Schlag 2 ergänzt:

Montag, 7. Juli 2014

"Konstruktionskanon" auf "It don't mean a thing ..."

Während der Konstruktion dieser zwei kleinen Kanons ist mir dann (natürlich) die Zeile "It don't mean a thing if it ain't got that swing" eingefallen – und ich wollte auch auf dieses "Motto des Swing" einen Kanon schreiben. Tatsächlich ist allerdings nicht ein wirklicher Kanon entstanden, sondern eine etwas komplizierte Konstruktion: Ich habe neun viertaktige Phrasen erfunden, die nach einem vorgegebenen "Fahrplan" von fünf Stimmen zu einem 96 Takte langen "Swing-Gewebe" zusammengebaut werden. Wenn alle fünf Stimmen ununterbrochen singen, müssten summa summarum
5 · 96 / 4 = 120 Phrasen
gesungen werden. Tatsächlich setzen allerdings vier Stimmen versetzt wie bei einem Kanon ein, und die oberste Stimme nimmt als Solopart nur etwa die Hälfte der Zeit am harmonischen Zusammenspiel teil, sodass insgesamt "nur" 97 Phrasen gesungen werden. Das bedeutet aber, dass jede der 9 "Konstruktionsphrasen" im Mittel ungefähr elfmal in der Gesamtkomposition auftaucht; tatsächlich kommen allerdings die zwei Phrasen G und I nur je zweimal, die Phrase F dagegen 26-mal vor! Solche Wiederholhäufigkeiten sind sogar noch größer als in einem üblichen Kanon (wenn man ihn nicht gerade bis zum Erbrechen im Kreis singt), und insofern ist das Ergebnis eben doch eine Art Kanon:


Die eigentliche Komposition war eine längere "Arbeit am Reißbrett": In diesem Fall mit einer Textdatei, wo ich zuerst die möglichen Paarungen der neun Teile aufgeschrieben habe – denn nicht alle Teile gehen mit allen zusammen! Insbesondere wird das as des F-Teiles im Zusammenklang mit dem H-Teil plötzlich als gis eines E-Dur-Dreiklanges aufgefasst, was dann nur mit dem I-Teil zusammengeht ...

Einiges Hin- und Herschieben der Teile hat dann zu einer Konstruktion geführt, wo nicht zu viele parallele Stimmen laufen (bis auf den Schluss, wo das Stück gewollt unisono ausklingt).
  • Hören kann man dieses Stück in der zweiten Hälfte (ab 2:40) des MP3, das in dem Posting mit den zwei MP3-Kanons verlinkt ist (und auch hinter der Notengrafik oben).
  • Die Noten für dieses Stück habe ich bisher nur in Form des kompakten "Konstruktionsplans" geschrieben: "Noten" als PDF-Datei. Für das praktische Singen ist es aber sicher notwendig, sie linear hintereinander je Stimme aufzuschreiben, sonst schafft man das "Nachkonstruieren" während des Singens vermutlich nicht ... muss ich noch machen.

Zwei Swing-Kanons

Auch auf einer S-Bahn-Fahrt habe ich zwei kurze Swing-Kanons mit jeweils vier mal vier Takten geschrieben. Mein Ehrgeiz war, nicht nur normale I-IV-V-Harmonien mit einem triolischen Rhythmus zu unterlegen – "das kann ja jeder" –, sondern tatsächlich Jazz-Harmonien zu erzeugen, dabei aber eine singbare Melodie zu erreichen.

Die Ergebnisse sind hier zu hören – Klick auf die Noten öffnet eine MP3-Datei mit computergeneriertem "Gesinge" (an die zwei Kanons schließt ein weiteres Stück an, über das ich in einem weiteren Posting schreibe).


Über zwei Eigenheiten des erstens Kanon (oder Erkenntnisse an ihm?) habe ich in diesem und diesem Posting geschrieben.

Hier sind die Dateien noch einmal einzeln zum Herunterladen:

"Heute begegnet mir Dein Wort" für SSAB und Klavier

Nach "Here Comes Jesus" wollte ich mich an einem besinnlicheren Text versuchen. Gudrun Probul hat einige Gebetstexte verfasst, die ich mir dankenswerterweise anschauen durfte (und darf – einige warten noch immer darauf, dass sich in mir eine dazu passende, tragfähige Idee entwickelt).

Beim kurzen Gebet "Heute begegnet mir Dein Wort" habe ich einen ziemlich analytischen Ansatz versucht: Sieben Melodien habe ich mir für den Textanfang überlegt, schlussendlich dann zwei ganz verschieden durchkomponiert. Die eine, "klassischere" hat Rita für den Chor ausgewählt, und wir, d.h. der evangelischen Kirchenchor Grafing, haben sie unlängst beim Sommerkonzert in Zinneberg aufgeführt (die zweite wird hier kurz vorgestellt).

Update: Nun ist hier die Aufnahme von Konzert in Zinneberg verfügbar (im Hintergrund singt teilweise fröhlich ein Besucher mit ...)!

Hier ist der Anfang der Komposition. Ein Klick darauf öffnet die MP3-Datei der Aufnahme unseres Konzerts in Zinneberg Anfang Juli 2014:


Hier ist der Text von Gudruns Gebet – er ist aber in der Aufnahme sehr gut verständlich:
Heute begegnet mir Dein Wort
ganz neu und wie für mich allein.
Heute finde ich Dich im Zwiegespräch
und Deine Worte fallen in mich
wie Tautropfen in die Wüste.

"Here comes Jesus" für SATB mit Klavier-Intro

Meine erste Komposition für Chor war ein Spiritual, für das ich während einer S-Bahn-Fahrt Melodie samt Arrangement geschrieben habe – und auf der nächsten S-Bahn-Fahrt den Text (der dann aber noch für die Aufführung in der Adventszeit etwas angepasst wurde): "Here comes Jesus".

Mit Klick auf den folgenden Notenausschnitt kommt man zur MP3-Datei der Aufführung unseres evangelischen Kirchenchors Grafing beim Adventskonzert 2013 in Zinneberg:


Ich denke, dass man hört, dass der Chor schon einiges Vergnügen mit diesem Lied hatte ...

Samstag, 5. Juli 2014

"Du gibst uns Antwort" für SSAB-Chor und eine Klavier-Bassstimme

Mein "Here Comes Jesus" hat dem Chor wohl gefallen – als nächstes haben Rita und ich unseren SängerInnen allerdings das "kunstvolle" "Heute begegnet mir ..." zugemutet.
Ich denke daher, dass es nötig ist, wieder etwas "leichtere Muse" zu schreiben. Hier ist "Du gibst uns Antwort":


Das Charakteristische des Stücks ist in den ersten zwei Dritteln – im "fragenden Teil" des Textes – der Akkord aus gestapelten Quarten und die danach folgende fallende Leiter. Im "tröstenden" zweiten Teil bleibt davon nur diese Leiter übrig, zwischen denen nun einfache Mollakkorde und, in der letzten Steigerung, ein verminderter Septakkord "beruhigendere Töne" überbringen.

Meine "privaten Vorgaben" für das Stück waren außerdem:
  • Ich wollte meinem Ehrgeiz frönen, Themen zu erfinden, die nicht aus vier Takten bestehen.
  • Der Text sollte deutsch sein. Allerdings ist der Text noch deutlich verbesserungswürdig; wenn jemand Vorschläge hat, wie man diverse "so", "nur" wegkriegt oder auch die Aussage geraderückt, wäre ich dankbar!
  • Ein "leicht lässiger" Swing-Rhythmus sollte das ganze Stück "sympathisch" machen.
Insgesamt ist das Stück über drei Minuten lang – zur Verkürzung kann man jedenfalls eine Strophe weglassen (dadurch kommt der Refrain nur zweimal vor, einmal am Anfang und einmal in der Mitte).

Im Klavier habe ich nur teilweise Bassfiguren als Gegenmelodie – häufig auch nur Gegenrhythmus – zu den Gesangsstimmen notiert. Ein begleitender Pianist muss den Rest der Begleitung improvisierend ausfüllen (vielleicht schreibe ich einmal zumindest die Akkorde oder auch eine durchgehende Begleitung dazu, wenn mich wer fragt ...).

"What a lovely winter" für SSABB-Chor (SSAB mit geteiltem Bass) a cappella

Im Lauf des letzten Jahres habe ich einige Stücke für Chor komponiert – sozusagen angestiftet durch den evangelischen Kirchenchor, bei dem ich seit einer Zeitlang im Bass mitsinge oder den ich (momentan erstaunlich oft) am Klavier begleite. Ein Stück von mir haben wir letztes Jahr aufgeführt, ein weiteres singen wir morgen zum ersten Mal vor Publikum – aber hier möchte ich eines vorstellen, dass mir vor nicht ganz einem Monat eingefallen ist: "What a lovely winter" für fünfstimmigen Chor, mit ein wenig über drei Minuten Dauer:
  • Drei Frauenstimmen (zwei Soprane und eine Altstimme, alle eher tief) und
  • zwei Männerstimmen (ein tiefer "Liege"-Bass – da reicht eine Solostimme – und ein melodischer Bass)
Ein Klick auf das folgende Bild öffnet die MP3-Datei (mit "Computerstimme"), danach stehen Links zu allen Dateien:


Meine Idee für dieses Stück war, ein nicht-kirchliches Lied für ein Advent- oder Weihnachtskonzert zu schreiben. Komponieren, auch für Sänger, beginnt bei mir in der Regel von der Melodie her: Mir fällt eine Phrase ein (tatsächlich "will ich eine Phrase komponieren" – es ist also ein ziemlich aktiver Vorgang, der aber trotzdem meistens am Arbeitsweg oder beim Autofahren stattfindet) – also mir fällt eine Phrase ein, meistens schon mehrstimmig oder mit einer Idee, wie Stimmen mit- oder gegeneinander gesetzt werden:


Und dann ... steh ich da, weil ich keinen Text dazu habe. Also lasse ich mir ein Textstück einfallen, das auf die musikalische Phrase draufpasst. Diesmal war's ein englisches "Snippet": "What a lovely winter". Ein wenig Suchen nach Worten erzeugt daraus andere "Snippets" wie "what a peaceful winter", "what a gorgeous winter", "what a silent winter". Ein paar der Texte scheinen mir zu einer gemeinsamen Stimmung beizutragen ("peaceful", "silent"), andere gehen irgendwie gegen den Strich ("gorgeous").

Zu diesem Zeitpunkt stellt sich dann die Frage, ob ich mit der Musik oder mit dem Text weitermache. Lieber ist mir die Musik, aber gerade deswegen sollte ich zuerst mehr Text schreiben ... In diesem Fall habe ich "mir selber nachgegeben" und die Stimmen weitergeschrieben. Und natürlich muss ich mir auch einen groben Aufbau vornehmen, in diesem Fall:
  • Ruhiges Hauptthema,
  • dann erste "Action" – irgendwas muss passieren, was die Spannung anziehen lässt.
  • Danach wieder zurück zum ruhigen Thema,
  • danach ein weiterer, zweiter, fröhlicherer Höhepunkt.
  • Zuletzt wieder Hauptthema, Ruhe ... allerdings: Will ich wirklich mit einem ruhigen Durklang aufhören? ... da will ich dann doch tatsächlich noch einen kleinen Überraschungseffekt zum Schluss!
Ab diesem Zeitpunkt kann ich machen, was mir Vergnügen macht: Musik erfinden, so wie ich das will. Das Anschrauben eines Textes – der dann an einigen Stellen natürlich die Melodie formt: dort, wo das Eis knackt ... – ist dann zwar etwas weniger unterhaltsam, aber ist hier auch ganz gut vorwärtsgegangen (zwei S-Bahn-Fahrten ...).

Und das war's – Ergebnis siehe oben!

Samstag, 21. Juni 2014

Ein kleines Präludium in C

2011 habe ich noch ein kleines Orgelpräludium in C (aber nicht nur ...) geschrieben, das sich ein wenig mit Betonungen "gegen den Takt" und auch mit "leichtgewichtigen Modulationen" herumspielt.

Ein Klick auf die folgenden Noten öffnet die MP3-Datei, die ich ebenfalls mit der "Burea Church"-Orgel von GrandOrgue hergestellt habe:


Zur Klarstellung meiner "GrandOrgue"-Verwendung: Die eigentliche, intendierte Verwendung von GrandOrgue ist als zentraler Teil einer Digitalorgel: Man schließt "vorne" MIDI-Manual(e) und, wenn man's hat, MIDI-Pedal an, "hinten" eine qualitiativ möglichst gute "Klangabstrahlung" (6...12 passende und passend verstärkte Lautsprecher), und spielt (und nimmt auf). Ich habe weder die passende Manuale noch eine akzeptable Klangwiedergabe, spiele stattdessen auf einer kleineren Pfeifenorgel in unserer Kirche, habe dafür aber kein akzeptables Aufnahmeinstrumentarium. Daher spiele ich meine Stücke "vom MIDI-File via GrandOrgue ins MP3-File" – auch, um über die ein wenig schmale Disposition unserer Orgel hinauszudenken und zu -spielen.

Hier sind alle Dateien aufgelistet:
Bei diesem Stück war wegen der vielen Temponuancen das GrandOrgue-Rendering ziemlich aufwendig. Diese PDF-Datei enthält die Grandorgue-Partitur, und hier ist das zugehörige Noteworthy-Composer-File zu sehen. Die vielen vielen Tempowerte habe ich im wesentlichen auf folgende Art erzeugt:
  • Mit einem kleinen MIDI-Keyboard (leider habe ich noch keines, das sich bequem spielen ließe) habe ich einzelne Abschnitte wieder und wieder aufgenommen.
  • Daraus habe ich mir jeweils jene Version eines jeden Abschnitts ausgesucht, die meinen Vorstellungen am nächsten kam.
  • Eine Umsetzung mit midicsv hat daraus ein "lesbares" Textfile erzeugt.
  • Mit einem kleinen AWK-Programm habe ich aus den "Ticks" (oder "Pulses") der MIDI-Datei Zeitangaben herausgerechnet (die Zusammenhänge zwischen den diversen Tempo- und Zeitangaben in einer MIDI-Datei sind z.B. hier ganz gut erklärt).
Tatsächlich war das Ergebnis – wie wohl zu erwarten – eher "humpelig", weil die einzelnen Teile nicht zusammengepasst haben – also musste ich noch ziemlich einiges an den Tempoangaben herumeditieren. Irgendwann ist mir dann die Geduld ausgegangen, und ich habe das Ergebnis als "gut genug" deklariert. In dieser Form kann man es nun oben hören ...

Samstag, 10. Mai 2014

Rock Prelude für Orgel 4-händig

Hier ist ein weiteres Orgelstück, diesmal ein "Rock Prelude" für Orgel zu vier Händen und, wenn sich's ausgeht, Pedal. Bis jetzt habe ich noch niemand gefunden, der das Stück mit mir einmal live ausprobiert – ich habe es nun einmal mit GrandOrgue direkt aus einer Midi-Datei spielen lassen (ein Klick auf die folgenden Noten öffnet das MP3):

Update Juni 2014: Das bisherige MP3 war viel zu langsam = schülerhaft. Dieses hier ist besser, aber auch nicht wirklich das Gelbe vom Ei ... nun ja, vielleicht komm ich irgendwann dazu, es in Details noch herzurichten)!


Noten: Partitur (Primo, Secondo)

Für GrandOrgue: Midi-Datei, GrandOrgue-Einstellungen

Hier sieht man einen Ausschnitt aus der Partitur für GrandOrgue: Die pink ergänzten Systeme enthalten die passend gekürzten Noten für die Wiedergabe (üblicherweise macht man das in einem MIDI-Editor etwa einer DAW, ich weiß – ich bin's aber seit langen Jahren, noch von meiner Drehorgelarrangiererei her, gewohnt, Notenlängen für das Abspielen so festzulegen). Das unterste, einlinige System ist für die Tempoauszeichnung – bei diesem ziemlich "geraden" Stück tut sich in diesen paar Takten allerdings da gerade gar nichts:

Samstag, 26. April 2014

Kleines Präludium auf GrandOrgue

Hier ist ein kleines Präludium, das ich 2011 komponiert habe, samt einer Wiedergabe auf dem GrandOrgue "Orgel-Simulator" (eine Open-Source-Entsprechung des bekannten Hauptwerk-Programms):
Das ist mein erster Versuch, eine Komposition direkt auf dem Computer mit realistischem Klang wiederzugeben – ich hoffe, ich lerne in Zukunft mehr darüber, wie man auf diese Weise halbwegs anhörbare Stücke für Orgel (und vielleicht später für andere Instrumente) produziert!

Mittwoch, 12. März 2014

Kaiser/Gerlitz, Arrangieren und Instrumentieren: 1. Am Anfang war der Rhythmus - Gerader Takt: Marsch und Tango

Endlich gerader Takt: Marsch und dann Tango!

Das Mozart-Menuett wird zu einem Haydn'schen Marsch. Wie schon bisher zeigen die äußeren Notenzeilen das Originalstück, die inneren, mit Klammer versehenen Zeilen das Arrangement:


MIDI    Noteworthy

Umgekehrt wird der Marsch von Haydn zu einem Menuett:
Die parallele Darstellung von Dreier- und Vierertakt ist mir hier nur gelungen, indem ich im Menuett eine Menge verborgener 64stel-Pausen untergebracht habe, die die drei Viertel auf vier Viertel "dehnen". Das führt leider dazu, dass das Menuett nicht mehr legato abgespielt wird – was ich wiederum reparieren hätte könne, indem ich entsprechend längere Noten auf verborgenen Notenlinien platziert hätte ... aber das war mir dann doch zuviel Arbeit.


MIDI    Noteworthy

Als nächstes werden uns die Standardrhythmen des argentinischen und des spanischen Tango vorgestellt – und wieder muss Mozart's Menuett herhalten. In beiden folgenden Aufgaben sollen beide Tango-Rhythmen verwendet werden, allerdings jeweils ausgestauscht zwischen Melodie und Begleitung. Statt des 2/4-Taktes habe ich die Tangos im 4/4-Takt notiert, weil sich das leichter mit dem 3/4-Takt des Menuetts übereinanderstellen ließ:


MIDI    Noteworthy


MIDI    Noteworthy

Donnerstag, 6. März 2014

Kaiser/Gerlitz, Arrangieren und Instrumentieren: 1. Am Anfang war der Rhythmus - von und zu Sarabande

Momentan geht's (trotz Urlaub!) sehr zäh weiter. Schon vor zwei Wochen habe ich zwei weitere Lösungen er-arrangiert, und heute im Zug aus lockerer Hand eine weitere – hier sind sie! Wegen der Zeitnot ist's diesmal doch wieder nur eine Lösung je Aufgabe – wieder mit mit dem Risiko, dass ich "weit daneben liege": Zu kompliziert, zu einfach, zu verspielt, zu simpel, ...

Auch in den folgenden Lösungen steht außen (in der jeweils obersten und untersten Notenzeile) das Original, in der Mitte meine "Übersetzung".

Aufgabe 1.11: Aus einem Menuett soll eine Sarabande werden:


MIDI    Noteworthy

Aufgabe 1.12: Umgekehrt soll aus einer Sarabande ein Menuett werden:


MIDI    Noteworthy

Und Aufgabe 1.13: Dieselbe Sarabande soll ein romantischer Walzer werden:


MIDI    Noteworthy

Samstag, 22. Februar 2014

Kaiser/Gerlitz, Arrangieren und Instrumentieren: 1. Am Anfang war der Rhythmus - Walzer wird Menuett, und die Sarabande kommt dazu

Ich präsentiere weiter meine Lösungen: Nicht, weil sie so gut sind (sind sie nicht), sondern weil vielleicht jemand was draus lernt ... und außerdem macht mir das offensichtlich Vergnügen, nicht?

Aufgabe 6 (S. 23): Das Gegenteil von vorher! – aus einem Walzer (von Schubert) soll ein Menuett werden. Hier ist mein Ergebnis – außen steht der Walzer, auf den mittleren beiden Notenzeilen mein Menuett:


MIDI    Noteworthy

Vergleich mit der Musterlösung: Ganz anders! Bei mir viele Achtelläufe – zum Teil übernommen aus dem Walzer –, in der Musterlösung praktisch nur Viertelrhythmen. Die wenigen Achtel sind nur Verzierungen, zweimal ein Vorhalt, einmal eine Umspielung. Ist meine Lösung falsch? Ich bleibe stur und behaupte, dass es verschiedene "Typen" von Menuetten gibt: Unter anderem eben "viertelige" und "achtelige" – meins ist eben achtelig. Trotzdem bleibt ein komisches Gefühl, was "die da" nun von mir wollen ...

Eine enorm langsame Violin-Sarabande von Bach dient als Einleitung für den nächsten Teil. Und ich soll nun aus dem Menuett der ersten Übung (Aufgabe 3) eine solche, allerdings für Klavier erzeugen.
Hier ist die erste Lösung, ergänzt nach den vorgegebenen ersten vier Takten:
MIDI    Noteworthy

Vergleich zur Musterlösung: Die bewegt sich eigentlich noch mehr als meine, immerhin, verzierende Melodie. Wieder stellt sich mir die Frage: Ist meine Lösung "genügend richtig"? Weil ich das so aber nicht entscheiden kann, werde ich in Zukunft immer zwei Lösungen anfertigen – eine "mit mehr Bewegung", eine mit "weniger". Hier ist die zweite Lösung für die Sarabande, wieder erst nach den vier vorgebenen Takten von mir; und diesmal habe ich mich an den Dur-Akkord im letzten Takt gehalten, auch wenn er mir ziemlich heftig vorkommt:

MIDI    Noteworthy

Und noch eine letzte Aufgabe habe ich gelöst: In der Aufgabe 10 soll aus der Bach-Sarabande ein romantischer Walzer entstehen. Nun ja ... großartig wird das nicht werden (weil die Sarabande nicht so viel an Harmonien hergibt, der Gegensatz von "gerade" und "verziert" aber beim Moll-Walzer etwas drübergebügelt wird), aber hier ist ein Ergebnis:

MIDI    Noteworthy

Vergleich mit Musterlösung: Ups, da hab ich im ersten Takt die Harmonie gedreht: Bei Bach ist auf Schlag 2 und 3 die Subdominante, bei mir läuft die Tonika durch. Außerdem ist bei mir das a am dritten Schlag des fünften Takts falsch: Da muss ein b stehen (oder ein g). Sonst ...
  • ... verwendet die Musterlösung einen dominantischen Übergang in die Subdominante am Anfang der zweiten Hälfte;
  • ... "färbt" sie mit einem verminderten Septakkord den Anfang des sechsten Taktes;
  • ... übernimmt sie 1:1 die Umspielung im letzten Takt.
Das mache ich alles nicht. Trotzdem lass ich's hier bei dieser einen Lösung (eine zweite habe ich geschrieben, aber sie unterscheidet sich kaum von der ersten – nur das falsche a und den Harmonie-"Fehler" im ersten Takt habe ich "repariert", jetzt klingt der Anfang eher komisch – wie die Musterlösung auch).

Nächstens dann: Menuett nach Marsch, also Dreier- zu Vierertakt!