Donnerstag, 24. März 2016

Neue Podeste braucht der Chor! - Teil 3

Donnerstag – Grifftag, und idealerweise sollten die Podeste heute fertig werden. Das haben wir, um vorzugreifen, nicht geschafft. Denn es sind ein paar Sachen schiefgegangen.

Als erstes habe ich in der Früh ein Demonstrationsstück für einen Griff in einem Abfallholz hergestellt, um die Arbeitsabläufe zu überprüfen. Das hat gut geklappt – zu gut, wie sich später herausgestellt hat:


Diese Konstruktion muss nun in 18 Rückseiten für niedrige Podeste, 16 Rückseite für hohe Podeste und 2 Dirigentenpodeste gesägt und -fräst werden:


Mit der Stichsäge werden jeweils zwei Löcher zu einem Schlitz verbunden. Die erste Konstruktion dafür war ein einfacher Tisch, wo ich die Stichsäge druntergeschraubt habe:


Auf meiner Fräse hat Peter dann die eckigen Kanten schön gerundet:



Nun ja – schön wär's gewesen, wenn das so geklappt hätte: Das war zwar beim Demonstrationsgriff so, aber wohl eher zufällig, und das hat mich verleitet zu glauben, dass man alle 36 Griffe mit ihren 72 Langlöchern und daher 144 Längsschnitten so bauen kann. Aber die "produktiven Schnitte" der Stichsäge waren leider nicht gerade genug (Stichsägeblätter verwinden sich beim Schneiden leicht und laufen um bis zu 2mm aus der Spur), was echt unschöne Griffe ergeben hat, mit Kurven und Ecken und absonderlichen Formen.

Ich habe dann eine verbesserte Konstruktion für die Führung des Stichsägeblattes zusammengebaut – hier wird ein Teil auf der Bandsäge abgeschrägt:


Hier ist die Konstruktion im Einsatz:


Leider hat auch das nicht wirklich gut funktioniert – und dann ist auch der Motor der Fräse abgeraucht (in der Bedienungsanleitung steht extra, dass man die Maschine nicht "professionell" einsetzen darf – vermutlich sind 72 Langlöcher für Griffe schon professioneller Einsatz). Guter Rat ist teuer (und Fräsen auch nicht ganz billig) – sollen wir einfach aufhören?

Ich bin dann zu unserer Zimmerei am Ort marschiert und hab dort zum Glück Max, den Sohn und einen der Zimmerer, getroffen und ihm mein Leid geklagt: Er hat einfach ins Werkzeugregal gegriffen und mir eine Fräse mitgegeben. Sie hatte zwar einen Lagerschaden und machte daher ziemlich komische Geräusche, aber mit ihr habe ich endlich verstanden, wie man sowas korrekt fräst: Man braucht eine Schablone, entlang der man mit einem "kopierenden Fräser" (mit einem aufgesetzten Kugellager) die Form nachfräst. Und weil der Demonstrationsgriff so gut gelungen ist, konnten wir den als Schablone verwenden und damit die Griffe sauber gerade fräsen – jetzt war es also doch gut, dass dieser Griff so gut gelungen war! Und freundlicherweise hat auch die Fritz'sche Fräse, zwar mit grauslichen Geräuschen und manchmal ruckartigen Blockaden, aber ohne in Rauch aufzugehen ihren Dienst bis zum sechsunddreißigsten Griff getan:




Und dann waren wir endlich soweit, dass wir das erste Podest zusammenschrauben (und -leimen) konnten! Zuerst die vier Seitenwände ...



... und dann den Deckel drauf:


Fertig! – ausprobieren: Zuerst der eine ...


... und dann der andere:


Ich bin auch zweimal in die Höhe gesprungen – es hat gehalten (natürlich – wäre ein Wunder gewesen, wenn eine Dreischichtplatte dieser Größe bei dem bissl Herumhupfen auch nur anknackst). Und ... tragbar ist es auch:


Acht von der Sorte haben wir zusammengebaut. Dabei hat dann noch mein uralter (20 Jahre?) Schrauber zu rauchen angefangen, allerdings hat der schon seit ein paar Monaten komische Geräusche gemacht (wahrscheinlich ist da auch ein Lager eingegangen ...  passiert halt irgendwann). Ich hab mir beim Hagebaumarkt einen neuen, (hoffentlich) guten (Makita!) gekauft, war wohl eh an der Zeit:


Der Rest (der Podeste; und vom Bericht) folgt in Kürze!

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